Liebe Community,
um meine Antwort auf die letzten Post zu verfassen, muss ich mal ein wenig ausholen und aus den Erfahrungen meines [lexicon]Jobs[/lexicon] berichten.
a) Ein nicht näher genannte "Kunde X" hat eine Idee, die er gerne umgesetzt sehen möchte, weil er sich davon verspricht den einen oder anderen Euro zu verdienen.
Mit seiner komplett unausgegorenen Idee tritt er an uns als Dienstleister heran und stellt uns vor die Herausforderung, dieses technisch umzusetzen.
b) Verschiedene Abteilungen aus Hard- und Software-Ingenieuren setzten sich an einen Tisch und besprechen die Möglichkeiten und Fallstricke dieses Projektes und entscheiden darüber - JE NACH FACHKOMPETENZ (!!!) - was möglich ist, mit Änderungen umsetzbar ist oder gar nicht realisiert werden kann.
c) Wichtig dabei ist - auf allen Ebenen - dass man seine Aussagen belegen kann!
d) Ebenso wichtig ist es, dass man sich von seinen eigenem Standpunkt lösen kann, ob man etwas selbst als völlig unwichtig oder unnütz betrachtet und dafür eine Sichtweite für evtl. potenzielle Nutzer eröffnen kann.
Also die Fragestellung: "Gibt es an dieser Idee etwas, das evtl. für ANDERE von Nutzen sein kann?"
Gut! Genug "blah blah" aus dem Real-Life. Ich werde mal konkret...
Der Schmied ist in Minecraft in Form eines Amboss umgesetzt. Jeder kann Schmied sein und seine Werkzeuge "zusammencraften", verzaubern, reparieren. Was dieser Schmied NICHT kann ist die alten Werkzeuge ihrer "letzten Bestimmung" zu übergeben. DA und nur DA setzt meine Idee an.
Soviel zur Idee. Kompliziert ist diese IMHO nicht. Ich gehe sogar soweit, dass die recht logisch klingt!
Diese wäre Punkt a).
Kommen wir zu Punkt b) und c) - kompetente Auseinandersetzung über die Umsetzung - "geht" oder "geht nicht".
- Zeitfaktor: Ja, alles kostet Zeit. Und sogar Nerven und Energie! Jedoch ist der Zeitfaktor KEIN Totschlagargument. Ich habe angeboten, ein Plugin zu schreiben, der die Ansätze dieser Idee realisiert!
Meine Zeit - nicht eure Zeit oder die der Eldercraft-Entwickler. Wenn gewünscht, stelle ich den "ersten Wurf" auch zur freien Verfügung, wer es denn testen möchte!
- Bugs: Keine Software ist "Bug-Free". Wer das glaubt, hat noch nie programmiert!
Aber je simpler eine Idee ist, desto höher liegt die Wahrscheinlichkeit, dass dennoch keine "gravierende" Fehler auftreten oder sie zumindest "schnell" gefixt werden können! Ansonsten ist jeder dazu eingeladen sich mit Murphy zu beschäftigen.
- Serverleistung: Jedes noch so kleine Programm/Plugin benötigt Rechenzeit! Aber auch hier gilt es, das Verhältnis zu sehen und WIE soll die Idee umgesetzt werden.
Nehmen ich mal an, es gäbe eine Truhe/Spender. Diese Truhe ernenne ich - per Befehl (und Taler) - zu einem Recycler. So hätte jeder Spieler, der sie nutzt eine (1) Truhe mehr in seinem Sortiment. Bei mehr als 20-30+ Truhen, die wahrscheinlich alle besitzen, ist das nichts. Diese wird im Plugin als Recycler gespeichert!
In einer Liste mit einer eindeutigen ID pro Spieler und Server.
Jedesmal, wenn der Spieler die Truhe öffnet und Werkzeug hineinlegt und die Truhe wieder schließt wird das Plugin aktiv.
Und NUR DANN! KEINE wiederkehrende Abfrage ALLER Truhen innerhalb einer festgelegten Zeitspanne des Servers. Das Plugin testet NUR DANN den Inhalt der Truhe auf div. festzulegende Werkzeuge und errechnet dann die recycelten Items, die zurückgegeben werden. Meinetwegen Zeitversetzt (eigener Thread), um den Ablauf des Hauptthreads nicht zu "stören"! Es werden also max. 27 Slots getestet, verglichen, "zerlegt" und ein oder zwei Slots mit neuen Items belegt! Die Last für den Server ist verhältnismäßig gering (keine Datenkbankabfragen, keine Zugriffe auf lokale Dateien etc.). Mit einer gewissen "Totzeit" zwischen zwei aufeinander fallenden Zugriffen wäre auch einem pot. "Missbrauch" vorgebeugt!
Das Plugin müsste auch nicht serverübergreifend arbeiten, da die Truhen nicht von einer Welt in eine andere übernommen werden müssen, da sie fix an einem Ort stehen.
Ich kann gerne noch ausführlicher gehen, aber ich glaube klar gemacht zu haben, dass ich mir schon den einen oder andren Gedanken dazu gemacht habe.
- Balancing: Ja, der Recycler würde in die Wirtschaft eingreifen. Aber worüber reden wir hier eigentlich?
Ganz krasses Beispiel (welches nicht für jeden Spieler zutreffen wird):
Ertrag einer Pigman-Farm - mehre Kisten Goldschwerter. Wie lange benötigt man, um eine DK Goldschwerter "zu erfarmen"? Keine Ahnung - da ich noch keine Pigman-Farm genutzt habe. ich gehe aber mal davon aus, es dauert schon mehr als 30 Min. D.h. 57 Schwerter. Der Recycler würde also 57 Goldschwerter umsetzen. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 1-5% einen Goldbarren zu "droppen" kämen dabei max. 3 Barren raus. Pro DK!
Und wenn es 15 Minuten für 57 Schwerter wären, erfarme ich als Bergmann mehr Gold in gleicher Zeit.
Millionär wird man damit nicht!
Gleiches gilt für kaputtes Dia-Werkzeug. Hier wäre der Ertrag noch geringer!
An der Wahrscheinlichkeit kann man also getrost noch um einiges drehen! Und der Preis für dieses Feature regelt die Langzeitnutzung vs. Lukrativität.
- "Bunkerung" alter Werkzeuge: Ich denke auch, dass die neue Limitierung der verfügbaren Kisten und die Möglichkeit nicht mehr bunkern zu MÜSSEN, eher von Vorteil ist. Obwohl die Einsparung von 3-4 Kisten auch hier eher gering ist. Zumal viele Spieler gerade beim "Einlagern" von anderen Sachen einen hohen "Messie-Wert" an den Tag legen, um ggf. DK-weise ihr Zeugs zu verkaufen.
- Ziel und WOW-Effekt: Nun... Ziel ist es gar nicht DIE grandiose Idee zu haben. Siehe oben. Sondern den Schmied zu komplettieren - wenn man es so nennen möchte. Und nur weil es kein WOW-Effekt hat, wie z.B. das Tier-Plugin (aber auch hier streiten sich die Geister), muss es nicht für andere ebenso "langweilig" oder "unnütz" sein (Firmen?!).
Da wäre ich dann bei Punkt d):
Für mich ist diese Idee nicht "überlebenswichtig" und ich würde auch hier spielen, gäbe es dieses Feature - wie es jetzt ja ist - nicht! Aber ich würde mir nicht diese Gedanken darüber machen und sie hier zur Diskussion stellen, wenn ich nicht doch der Überzeugung wäre, dass die für den einen oder ANDEREN (!) von Nutzen sein könnte und damit die alten Werkzeuge doch noch einen gewissen Nutzen/Wert besitzen.
Auf der anderen Seite finde ich die Anregung von Alexzetre ganz gut, dass "Firmen", wenn es sie denn noch in Zukunft geben wird, sich auch auf das Recycling von Werkzeugen "spezialisieren". Gegen Ankauf versteht sich!
Hm... ich hoffe, dass ihr nicht bis hierhin eingeschlafen seid.
Aber, um den Kreis zu schließen, leider ist es im "Real-Life" sehr oft so, dass die Entscheidungsfindung div. Projekte dadurch erschwert und verlängert wird, wenn man nicht untermauerte Äußerungen und Bedenken versucht durch Fakten zu widerlegen.
Gegen Kritik sollte man nichts haben, aber man sollte dann schon darlegen, WARUM!
Besser: Warum GENAU!
Aber... und auch das kommt im "Real-Life" vor: Wenn der Chef sagt: "Machen wir nicht!", dann helfen auch die besten Argumente nix...
Grüße
Jimbob
PS.: Verspreche, mich beim nächsten Mal kürzer zu fassen.
